Gemeinde Sögel verabschiedet Bürgermeister Heiner Wellenbrock

1. Dezember 2011

In einer Feierstunde im Clemenswerther Hof verabschiedete am 7. Oktober die Gemeinde Sögel ihren Bürgermeister Heiner Wellenbrock. 20 Jahre bekleidete er dieses Amt und gehörte über 30 Jahre dem Rat der Gemeinde an.

Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers  moderierte gekonnt die Veranstaltung  und begrüßte  illustre Gäste , die allesamt politische Weggefährten Heiner Wellenbrocks waren: Bundesinnenminister a.D. Rudolf Seiters, Justizminister Bernd Busemann, Landrat Hermann Bröring und die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Aus Sögel waren aktuelle und frühere Ratsmitglieder zugegen, sowie fast alle Vertreter der Kirchen, Einrichtungen
und Vereine. Besondere Beachtung fand auch die starke Delegation aus der Partnergemeinde Nordenveld aus den Niederlanden.

In seiner Laudatio schlug der stellvertretende Bürgermeister Karl Steinbild  einen großen Bogen von der Familiengeschichte der Wellenbrocks zur persönlichen Lebensgeschichte Heiner Wellenbrocks und seiner Verwurzelung als Sögeler. Sein politisches Wirken sei gekennzeichnet durch besondere Bürgernähe, dem Bestreben nach Harmonie und Ausgleich und durch die immer engagierte Unterstützung der Vereine als  `lebendigem Herzschlag´ des Gemeindelebens. Mit Einsatz seiner Persönlichkeit habe er eine gute Vernetzung mit Kreis und Land bewirkt.  In der digitalen Vernetzung  allerdings habe er seine volle „Stärke“ noch nicht erreicht – womit Steinbild zum Schluss  seiner Laudatio Heiterkeit auslöste und verdienten Applaus für seine gelungene Würdigung erntete.

Für den scheidenden Bürgermeister war es dann eine freudige Überraschung, dass die Gemeinde Sögel ihn in Würdigung seiner Verdienste und als Zeichen bleibender Dankbarkeit zum Ehrenbürgermeister Sögels ernannte. Gemeindedirektor Günter Wigbers und stellvertretender Bürgermeister Karl Steinbild überreichten feierlich die Urkunde.

Rudolf Seiters bekannte in seiner Ansprache, immer gerne in Sögel gewesen zu sein: Wichtige Gespräche und Impulse fanden hier statt; sogar  Bundeskanzler Helmut Kohl wurde von Heiner Wellenbrock nach Sögel geholt. Seiters schloss mit einem Angebot für die Zukunft: Wenn es Heiner Wellenbrock einmal schlecht gehen sollte, fände er immer einen Platz beim DRK – besonders in stabiler Seitenlage.

Bernd Busemann erinnerte daran, dass schon Heiners Vater, der Schulrat Wellenbrock, in Dörpen schulpolitische Marken gesetzt habe und würdigte Heiner Wellenbrock als wahrhaftigen und zuverlässigen Politiker.

Gitta Connemann hob Wellenbrocks politisches  Stehvermögen, seine Zuverlässigkeit und seine Persönlichkeit als Mensch hervor.

Hermann Bröring sprach von manch ausgefochtener Kontroverse   und würdigte den scheidenden Bürgermeister besonders als kritischen Begleiter politischer Wege und Entscheidungen.

Aus der niederländischen Partnergemeinde sprachen Jan Kempkers und Rein Talens. Sehr persönlich erinnerten sie  an den Aufbau und die Pflege freundschaftlicher Beziehungen, in denen Heiner Wellenbrock immer ein fester Anker war. Tief berührt bedankten sie sich für seine mutigen Worte und den richtigen Ton bezüglich der dunklen Vergangenheit und der Belastungen zwischen beiden Ländern. Seine Worte am nationalen Gedenktag hätten sehr beeindruckt und blieben unvergessen.

Die Pastöre Voß und Horstmann begannen launig mit einem Gedicht von Eugen Roth über Abschiedsreden. Als „ ökumenisches Duo“ leiteten sie über zu einem Abschiedssegen mit dem fürbittlichen Wunsch, dass alles, was Heiner Wellenbrocks politische Haltung gekennzeichnet habe, auch in Zukunft mit Gottes Hilfe für die Sögeler Bürger beschieden sein möge, wie z.B.. ausgleichende Verständigung,  sozialer Friede,  Verhinderung von Ausgrenzung.

Bernd Schulte vom Forum Sögel sprach als Vertreter und Senior aller Sögeler Vereine. Mit Freude, Dankbarkeit und großem Respekt hob er das starke Engagement Heiner Wellenbrocks für das Leben der Vereine  und das unterstützende Zusammenspiel von Gemeinde und Vereinen für eine gute Lebensqualität in Sögel hervor.

Heiner Wellenbrocks letzte große Rede war leider mit dem Verlust seiner Brille sozusagen abhanden gekommen und konnte auch durch die geborgte Brille von Frau Seiters nicht besser ans Licht gehoben werden. So genossen die Anwesenden eine Abschiedsrede von Heiner aus dem Bauch. Doch auch so kam sein Dank in alle Richtungen für die Unterstützung im Amt gut an. Überdies kündigte er an, die Summe seiner „Flachgeschenke“ jeweils zur Hälfte dem Verein Forum Sögel sowie dem Projekt Schwerbehindertenhilfe Thailand zu spenden, in dem seine Frau Marianne engagiert ist.

Schließlich schlug er mit launigen Erinnerungen den Bogen  von seiner politischen Vergangenheit zur Zukunft der terminfreien Heimkehr in die Familie, zur besonderen Freude der kleinen Enkelin Lisbeth.

Den Schlusspunkt aber – und darin blieb er sich selber treu – setzte er mit dem Zitat eines Hümmlinger Lehrers aus dem Jahre 1923 mit einer politischen Botschaft, die zum Erstaunen aller auch noch vom Sögeler Männergesangverein „Harmonie“ gesanglich umgesetzt wurde:

Möge am bewährten Alten, Sögel sich in Treue halten,

doch auch an dem guten Neu`n, sich bereichern und erfreu`n.

Dass in seiner Bürgerreih`n, Glück für immer kann gedeih`n.

 

Text/Foto: Marliese und Michael Hevicke

   

   

 

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Anmerkung der Redaktion:

Anlässlich der Vorstandssitzung des Forum Sögel e.V. übergab Heiner Wellenbrock eine Geldspende in Höhe von 480 €.. Der Verein bedankt sich ganz herzlich.

 

 

 

 

 

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