Portugalfreizeit im Juli 2011
1. September 2011Auch in diesem Sommer führte unser Verein „Kinder- und Jugendhilfe für Europa e. V.“ eine dreiwöchige Jugendfreizeit nach Portugal durch.
Unser 1989 gegründete Verein ist darauf ausgerichtet, soziale Randgruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern. Das von uns angestrebte Hauptziel besteht darin, benachteiligte Gruppen innerhalb Europas im Kontext sozialer Anpassung zu unterstützen und die Personen durch Angleichung äußerer Bedingungen in die gesellschaftliche Gemeinschaft zu integrieren. Dabei wird der Gedanke eines solidarischen Europas in gegenseitiger Verantwortung und gegenseitigem Verständnis füreinander forciert. Dies geschieht unter der Voraussetzung des Respektierens und Tolerierens kultureller Unterschiede und gesellschaftlicher Entwicklungen. Als Träger der freien Jugendhilfe ist unser Verein vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Darüber hinaus sind wir als Mitglieder vernetzt mit dem Paritätischen Jugendwerk Niedersachsen und dem Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik.
Im Rahmen unserer Freizeit hatten 26 Jugendliche und Erwachsene im Alter von 13 bis 57 die Möglichkeit, das Land und die dortige Kultur kennenzulernen. Doch nicht nur die uns fremde Umgebung konnte während der Fahrt erkundet werden, denn durch das Zusammenleben im Lager hatten auch die sich größtenteils unbekannten Teilnehmer eine Chance, durch das Leben in einer großen Gemeinschaft unterschiedlichste Erfahrungen, besonders in Bezug auf den Ausbau sozialer Kompetenzen zu sammeln.
Bereits während der zweitägigen Hinfahrt wurden erste Kontakte zwischen den sozial wie auch persönlich höchst differenzierten Teilnehmern geknüpft. Nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung in das Lagerleben und des ersten Entspannens am Strand begannen die Vier-Tages-Touren, bei denen jeder seine Ausdauer wahlweise im Wandern, Radfahren oder Paddeln unter Beweis stellen konnte. Im Laufe dieser Kurztrips waren insbesondere Gruppenzusammenhalt und Erfindungsreichtum gefragt, denn um die festgelegten Strecken, die sich mitunter fernab von der Zivilisation befanden, zu bewältigen, musste jeder sein Bestes geben, Stärken und Schwächen des Gegenübers akzeptieren und die besonderen teilweise auch durch körperliche Benachteiligung gekennzeichneten Bedürfnisse der anderen berücksichtigen. Besonders während dieses Abschnittes der Freizeit konnten die Teilnehmer das Land und die Leute kennen lernen, da wir uns eher in vom Tourismus wenig eingenommenen Gebieten im Landesinneren bewegten. So fuhren die Radfahrer vorbei an zahlreichen Obst- und Gemüseplantagen, wohingegen die Wanderer sich durch die Wildnis des leicht gebirgigen Terrains schlugen und ebenso in den Genuss des Anblickes der Altstadt von Santarém kamen. Die Paddler hingegen genossen die Sicht auf den Tejo und seine höchst interessante und abwechslungsreiche Uferlandschaft.
Wieder im Standlager auf dem Zeltplatz „Campismo da Vitoria“ in Paredes am Atlantik angekommen, galt es, in der Gruppengemeinschaft unterschiedlichste Aktivitäten, wie Städteerkundungen in Porto und Lissabon, ein Kickerturnier oder auch eine Rally im Naturschutzgebiet von San Pedro de Moél, zu meistern. Aber auch reguläre wie spontane Aufgaben sollten erledigt werden. Zu den regelmäßigen Tätigkeiten zählten dabei der Küchendienst, bei dem jeweils zwei Betreuer gemeinsam mit einem wechselnden Team von Jugendlichen die morgendliche und abendliche Verpflegung organisierten, einkauften und zubereiteten, und der Tagebuchdienst, für den an jedem Tag ein anderer Teilnehmer der Freizeit einen Bericht verfasste, um schließlich ein facettenreiches Buch zum Aufenthalt in Portugal zu erstellen. Doch auch ungeplante Ereignisse forderten die Mitarbeit der Reisenden, so trug ein Jugendlicher wesentlich zur Behebung einer Reifenpanne bei, wohingegen eine andere Teilnehmerin durch ihre Fertigkeiten im Beach-Völkerballturnier hervorstach.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass auch in diesem Jahr wieder eine erfolgreiche Freizeit in Portugal stattgefunden hat, bei der Groß und Klein, Jung und Alt, Haupt-, Real- und Förderschüler sowie Gymnasiasten, Wohlbehütete und sozial Benachteiligte zusammenkamen, sich kennenlernten und schließlich als Gemeinschaft wieder in die Heimat zurückkehrten.
Text/Foto: Antonius Jansen-Meiners, Christina Niermann und Freya Bendler