Interview der Druckerpatronen mit Bernd Busemann
1. Juli 2011Hanna: Haben Sie es oft mit Verbrechern zu tun?
Busemann: Ja, fast jeden Tag. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich keine Verfahren auf dem Tisch habe. Das gehört zum täglichen Brot eines Justizministers. Außerdem gibt es auch öfters Streit im Gefängnis oder manche Verbrecher stellen auch etwas im Gefängnis an.
Ann-Christin Sandmann: Haben Sie noch Zeit Ihren Hauptberuf auszuführen?
Busemann: Seit 2003 ruht meine Anwalts- und Notarzeit. Ich muss mich jetzt ganz auf das Minister-Amt konzentrieren. Wenn ich aber einmal aufhören sollte, will ich meinen alten Beruf als Rechtsanwalt wieder ausüben.
Jolina Dierkes: Was sind die schwersten Aufgaben in ihrem Beruf?
Busemann: Das die Justiz funktioniert, dass heißt das niemand ausbrechen kann. Denn wenn Jemand ausbricht, bin ich schuld! Aber so richtig schwer ist nichts.
Sophia Schröer: Was machen Sie hauptsächlich in Ihrem Beruf?
Busemann: Ich bin sozusagen der oberste Chef der Justizverwaltung. Das heißt, ich muss die 6.000 Gefangenen und 4.000 Gefängnismitarbeiter als Dienstherr der Gefängnisse kontrollieren.
Marie : Was haben sie gemacht bevor sie Justizminister geworden sind?
Busemann: Vorher war ich Rechtsanwalt und Notar. Wenn ich mein politisches Amt als Justizminister verlassen muss, kehre ich in diesen Beruf zurück.
Philip Dierkes: Warum dürfen Verbrecher nicht bestraft werden, wenn sie ausbrechen?
Busemann: Menschen haben drang zu Freiheit, deswegen werden sie nicht bestraft. Wenn sie aber etwas in der Freiheit verbrechen, wird die gesamt Freiheitsstrafe verlängert.
Luis Hinrichs: Wie finden sie den „Kolpingkarneval“ in Sögel?
Busemann: Klasse, ich finde ihn sehr gut. Aber jeder Karneval hat seinen eigenen Charakter. Es macht mir aber viel Spaß.
Judith Robbers: Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrem Beruf?
Busemann: Mir gefällt grundsätzlich Politik. Ich finde es toll, wenn ich etwas für die Menschen oder für den Wahlkreis tun kann.
Lea Koldemeyer: Haben Sie während Ihrer Arbeit auch noch genügend Zeit für ihre Familie ?
Busemann: Ich wohne im Emsland und habe meinen Arbeitsplatz in Hannover, wo ich auch die meiste Zeit bin. Dadurch habe ich weniger Zeit für meine Familie und Freunde, ich hätte aber gerne mehr Zeit dafür, weil mir meine Familie sehr wichtig ist.
Marc Joel Schmitt: Als sie die Gefängnisse besucht haben, wie war dort die Atmosphäre?
Busemann: Alle Gefängnisse haben etwas Beklemmendes an sich. Überall sind Gitter und alles ist sicher abgeschlossen, wenn man eine Tür öffnet, wird eine andere Tür hinter sich geschlossen.
Malte Wagener: Haben sie Fans?
Busemann: Ja ich habe Fans, alle Leute die mich gewählt haben, sind meine Fans.
Sebastian Schulte: Haben Sie Haustiere?
Busemann: Ja, wir haben Haustiere. Wir haben einen Hund und ca. 70 Schafe. Ich züchte die Schafe selbst und meine Frau züchtet zudem noch Pferde.
Stefan Wigbers: Welcher Beruf gefällt Ihnen besser: Kultus- oder Justizminister?
Busemann: Mir gefallen beide Beruf gleich gut, aber mein jetziger ist entspannter, weil ich bei meinem Beruf als Kultusminister viele Reformen einführen musste.