Erste Elektro-Zapfsäule in Betrieb
1. Juli 2011Kostenlos regenerativ erzeugten Strom tanken
Die politische Gemeinde und Kath. Kirchengemeinden wollen einen Beitrag zur Energiewende leisten und haben heute den Einstieg in die Elektromobilität gemacht. In Sögel wurde die erste öffentlich zugängliche Elektrotankstelle im Emsland in Betrieb genommen. Parallel dazu stellten Gemeinde und Kirchengemeinde das erste Elektromobil in Dienst.
Noch steckt die Elektromobilität in den Kinderschuhen, doch nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis 2020 eine Million Fahrzeuge mit Batterieantrieb fahren und so Deutschlands Klimabilanz spürbar senken. Zusätzlich ist geplant, bis 2014 insgesamt 7.000 öffentliche Stromtankstellen zu installiert.
In Sögel haben politische Gemeinde und Kath. Kirchengemeinde mit der EWE ein Konzept entwickelt, das demonstrationshaft zeigen soll, dass Elektromobilität auch im ländlichen Raum funktioniert. Gemeinde und Kirchengemeinde haben sich mit dem Mitsubishi IMiev das derzeit einzige auf dem deutschen Automarkt erhältliche Elektro-Serienfahrzeug geleast. Einmal aufgeladen kann damit eine Strecke von 150 Kilometern zurückgelegt werden. In der ersten Wochenhälfte ist das E-Mobil Teil der Gemeinde eigenen Dienstflotte, in der zweiten Wochenhälfte und am Wochenende nutzen der Pfarrer und das kirchliche Personal das Fahrzeug für Fahrten zu den Gottesdiensten oder Chorproben in der Pfarreiengemeinschaft.
Über Nacht wird es an die Tanksäule angeschlossen, die in Sögel auf dem Marktplatz installiert ist. Hier liefert die EWE AG kostenlos Strom aus regenerativen Energien. Jedermann kann diese Tanksäule nutzen, auch um beispielsweise E-Bikes klimafreundlich aufzuladen. Das einzige, was dazu notwendig ist, ist die einmalige kostenfreie Registrierung als Tankstellennutzer, um anschließend eine Chip-Karte zu erhalten, die Tanksäule für den Nutzer freigibt. Mit der einmaligen Registrierung besteht dann die Möglichkeit, sämtliche im EWE-Versorgungsgebiet geplanten E-Tankstellen kostenfrei zu nutzen.
Im Gegensatz zu China, Frankreich und den USA wird der Kauf von Elektrofahrzeugen in Deutschland bisher staatlich nicht subventioniert. In der Diskussion sind dagegen die Steuerfreiheit, das Einrichten von Sonderparkplätzen und die Freigabe von Busspuren im Stadtverkehr. Die Bundesregierung selbst will künftig 10 Prozent der Dienstwagenflotte auf E-Mobile umstellen. Bisher gibt es in Deutschland 2.300 Fahrzeuge, die überwiegend im Rahmen von Forschungsprojekten unterwegs sind. Mitsubishi wird im Jahr 2011 insgesamt 30.000 Fahrzeuge produzieren, die bis auf wenige Fahrzeuge bereits verkauft oder vorbestellt sind. Deutsche Autobauer wie Daimler und VW wollen bis 2016 serienreife Elektrofahrzeuge anbieten. Experten gehen davon aus, dass der Neupreis für Elektrofahrzeuge bereits in wenigen Jahren bei etwa 20.000 Euro liegen wird. Damit wird das E-Mobil auch für Pendler im ländlichen Raum eine ausgesprochen interessante Alternative. Eine Tankfüllung mit einer Reichweite von 150 Kilometern kostet bei den gegenwärtigen Strompreisen weniger als zwei Euro.
Text/Foto: IC