ForumForm: Im Spannungsfeld von Barockschloss und zeitgenössischer Kunst

Zeitgenössische Kunst in der barocken Sphäre des Jagdsterns Schloss Clemenswerth in Sögel: „Wir schaffen mit unserer Ausstellungsreihe ForumFormClemenswerth ein Spannungsfeld zwischen historischer Anlage und neuzeitlichen Kunstobjekten“, sagt Museumsdirektor Oliver Fok.

Im Ausstellungspavillon „Clemens August“ sind Bilder, Figuren und Installationen der Künstlerin Mira Bergmüller zu sehen. „Christliche Ikonografie und Gegenwartskunst“ ist die Präsentation überschrieben. Die Werke von Bergmüller prägen christliche Motive, die sie in ihren Arbeiten aus persönlicher Sicht heraus darstellt und in einen neuen Kontext bringt.

Der Schlossgarten birgt indessen mit den großformatigen Skulpturen des Berliner Bildhauers Klaus Großkopf unvermutete Ansichten in barocker Umgebung. Die teilweise mächtigen Arbeiten des Künstlers – in Holz, Stein oder Metall ausgeführt – stehen auf den Schnittpunkten der Alleen mit dem Innenkreis des Jagdsterns sowie auf den Inseln des Schlossteichs und eröffnen so eine Perspektive in die Tiefe der Alleen.

Museumsdirektor Fok: „Wir wollen die Besucher anregen, die Räume neu zu erleben und damit auch Clemenswerth neu zu entdecken.“ Diesen Ansatz bezog Fok nicht nur auf die Parkanlage, sondern ebenfalls auf den Ausstellungspavillon, der in seinem historischen Gewand auch durchaus Raum für zeitgenössische Kunst biete, die der Besucher vielleicht nicht unbedingt in dem barocken Ambiente des Schlosses erwartet habe.

Drei Präsentationen pro Jahr mit jeweils zwei Künstlern sieht ForumFormClemenswerth vor, erläuterte Fok gestern das Konzept der Ausstellungsreihe anlässlich einer Zuwendung seitens der Emsländischen Sparkassenstiftung. Diese fördert die Reihe der Sonderausstellungen auf Clemenswerth in diesem mit einem Betrag in Höhe von 9000 Euro. Weitere Unterstützung kommt von der EWE Stiftung.

„Kultur benötigt Geld“, sagte Museumsleiter Fok bei der Übergabe des Förderbetrags durch Sparkassendirektor Ingo Hinrichs. Allein durch die Unterstützung von Sponsoren sei es möglich, sowohl „moderate Eintrittspreise“ für den Besuch des Emslandmuseums vorzuhalten, als auch Ausstellungen und Veranstaltungen auf hohem Niveau vorzuhalten.

Die Skulpturen von Klaus Großkopf im Schlosspark sind noch bis Anfang Oktober auf Clemenswerth zu sehen. Die Ausstellung mit den Arbeiten von Mira Bergmüller läuft bis Mitte Juni. Die weiteren Präsentationen im Rahmen der Reihe Forum Form sind überschrieben „Rocaille Fauxpas“ und „Meister der Beobachtung“. Zunächst zeigen Künstler um Carmen Oberst Arbeiten, die im künstlerischen Dialog zwischen dem Barock und der Gegenwart entstanden sind (19. Juni bis 28. August). Im Anschluss (4. September bis 30. Oktober) sind Bilder von Jutta Wessel und Keramiken von Olaf Stoy zu sehen.

Text/Foto: Klaus Diekmann Emszeitung

Blick auf die Figurengruppe „Civitas“ von Mira Bergmüller im Ausstellungspavillon auf Schloss Clemenswerth mit (von links) Museumsdirektor Oliver Fok, Ingo Hinrichs, Vorstand der Sparkasse Emsland, und Josef Grave, Geschäftsführer des Emsländischen Heimatbunds.