„Primary Nursing – Eine Herausforderung für Führungskräfte und Mitarbeiter in der Pflege“
1. Januar 2011Unter diesem Motto stand in Sögel unter Federführung des Hümmling Krankenhauses der 11. Pflegefachtag der Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser der Region Nord- West und der Arbeitsgemeinschaft Pflege Grafschaft Bentheim. Nahezu 400 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt um mit den Referenten Dipl.- Psych. Petra Schütz- Pazzini und Teamleitung Olga Armstrong zu diskutieren. „Die primäre Pflege beinhaltet ein ganz wesentliches Element in der Patientenversorgung – Verantwortung“, führte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Wilhelm Wolken in das Thema des Pflegefachtages, der von Bernd Brachem Leitung der Krankenpflegeschule des Hümmling Krankenhaus Sögel moderiert wurde, ein. Es geht nicht mehr um eine aufgabenorientierte Pflege, in der die Pflegekraft um den Patienten herum Tätigkeiten verrichtet, sondern umeine persönlich verankerte, kontinuierliche Verantwortung für den gesamten Prozess. Die zugrunde liegende Idee des Pflegeorganisationssystems ist somit einfach und in jeden Arbeitsbereich einsetzbar.
„Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die pflegerische Verantwortung ein unabkömmlicher Bestandteil der pflegerischen Praxis ist. Das Verantwortungsgefühl der Pflegenden ist zugleich ein wichtiges Kriterium für die Professionalisierung der Pflege, “ führt Jens Eilers. Leitung des Pflege und Patientenmanagement des Hümmling Krankenhaus Sögel, an. „Pflegen kann eben nicht jeder! Pflege erfordert Fachkenntnis, Fertigkeiten und Erfahrung. Und genau aus diesem Grund muss es die Pflege schaffen als Berufsbild auch zukünftig junge Menschen zu begeistern diesen Beruf zu ergreifen. Hier hat der Kampf um die „Besten Köpfe“ längst begonnen. Nur wenn wir es schaffen, die Attraktivität des Pflegeberufs zu sichern und auszubauen, wird es auch künftig den dringend nötigen Pflegekräftenachwuchs geben. Als Stichwort möchte ich an dieser Stelle den einfacheren Zugang zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, den Ausbau der grundständigen Ausbildung sowie die Steigerung der gesellschaftlichen Anerkennung für Pflegeberuf nennen,“ so Eilers. In den folgenden 50 Minuten referierte Schütz Pazzini über Schwerpunkte der Primären Pflege.
So erläuterte Sie die Bedeutung des Primary Nursing, zeigte Missverständnisse auf, sprach über die Schritte der Einführung, den Stolpersteinen und über die Herausforderungen für die Abteilungsleitungen und der Mitarbeiter. Nach der Pause, in der sich die Teilnehmer mit Kaffee, Kuchen oder auch belegten Brötchen stärken konnten, hatten Sie die Gelegenheit mit Armstrong, einer Teamleitung aus dem Allgemeinkrankenhaus Celle, die das Pflegeorganisationssystem der Primären Pflege seit 2006 praktiziert, zu diskutieren. Armstrong zitierte Marie Manthey, Begründerin des Organisationsmodell „Primäre Pflege ist kein Garant für die Qualität der Pflege, sie kann gut oder schlecht sein, umfassend oder unvollständig, koordiniert oder unregelmäßig, persönlich oder standardisiert, kreativ oder routiniert. Als System ermöglicht es eine hohe Qualität, weil es die einzelnen Mitarbeiter in Stand setzt, auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit zu arbeiten. Ob sie es tun oder nicht, hängt von ihnen ab, nicht vom System.“
„Wichtig ist nicht, wie der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt!“
Text/Foto: Hümmlingkrankenhaus Sögel