MdB Gitta Connemann: Spahnharrenstätte eine Prototyp Gemeinde
1. Dezember 2010Am 22. Oktober begrüßte Hausherr Pastor Bernd Horstmann Gitta Connemann im Pfarrhaus Spahnharrenstätte. Zum weiteren „Empfangskomitee“ gehörten Kirchvorstandsvorsitzender Wilhelm Stevens, die Leiterin des Kindergartens Agnes Wigbers, Bürgermeister Hubert Lager sowie dem Ortsvorstand der CDU Reinhard Timpker, Hans Wolken, Wilfried Meyer, Markus Freese und Werner Rüdebusch.
Pastor Bernd Horstmann sprach in seiner Einleitung Themen wie Infrastruktur, den demographischen Wandel und den Aus- und Erweiterungsbau des Kindergartens an.
Danach berichtete Bürgermeister Hubert Lager über die Probleme in einer ländlichen Gemeinde. Er konnte berichten, dass die Gemeinde Spahnharrenstätte gegen den Trend der Demographie gute Geburtenraten vermelden kann (Durchschnittlich 20 Kinder pro Jahr). Dies sei sicherlich der Siedlungspolitik der Gemeinde zu verdanken. Das Gewerbegebiet der Gemeinde sei beim letzten Besuch von Frau Connemann noch fast unbebaut gewesen, jetzt sind alle Grundstücke verkauft, sodass die Gemeinde ein neues Industriegebiet von ca. 9ha beantragt habe. Selbstverständlich wurden von Herrn Lager auch die strittigen Punkte in der Gemeinde angesprochen, wie Tierhaltungsanlagen im Außenbereich, Wegebau und Finanzierung des Kindergartens.
CDU-Ortsvorsitzender Reinhard Timpker berichtete, dass die Gemeinde Spahnharrenstätte etwa 30 Mitglieder hat. In einer Gemeinde wie Spahnharrenstätte sei die Parteizugehörigkeit von geringer Bedeutung, da die Probleme parteiübergreifend angefasst werden. In der Frage des Bürgermeisters merkte Herr Timpker an, dass die letzten Bürgermeister Rentner waren und daher mehr Zeit hatten, sich um die Belange der Gemeinde zu kümmern, das werde nach der nächsten Wahl wahrscheinlich nicht mehr der Fall sein. Außerdem sei es sehr schwierig junge Leute als politischen Nachwuchs zu gewinnen. „Dies hat auch mit der Politikverdrossenheit zu tun“ meinte Herr Timpker. Im Rat sind immer wieder Kompromisse einzugehen, die Belange der Landwirtschaft und der Wohnbevölkerung sind abzuwägen. Es sei sehr wichtig, die Bürger rechtzeitig zu informieren, dies habe die letzte Bürgerversammlung (Planung zum Bau vom Tierhaltungsanlagen) ganz deutlich gezeigt.
Danach übernahm Frau Connemann das Wort. Ihr Besuch in Spahnharrenstätte habe einen Grund, denn Spahnharrenstätte sei als beispielhafter Prototyp der ländlichen Region anzusehen. Die Zukunftsweichen für das überleben kleiner Gemeinden müssen jetzt gestellt werden. Die Gemeinden liegen untereinander im Wettbewerb um junge Familien, hierfür ist die Attraktivität einer Gemeinde (Infrastruktur, Schule, Kindergarten und Lebensmittelladen) von wesentlicher Bedeutung. Die Entscheidungen der Räte sind meistens langfristig angelegt und dabei ist die Bevölkerung, auch bei unangenehmen Entscheidungen, mit zu nehmen. Es ist eine Herausforderung die Land- und Landesflucht zu verhindern, wie es teilweise schon in den neuen Bundesländern der Fall ist.
Danach wurden Themen der Bundespolitik und der Politikverdrossenheit diskutiert. Frau Connemann meinte dazu, dass der Unterschied der veröffentlichten Meinung und der tatsächlichen Entscheidungen den Bürgern nicht vermittelt werde. Deutschland habe die größte Krise nach dem Krieg gemeistert und die Wirtschaftzahlen, sowie die Vorhersagen für das nächste Jahr, seien sehr positiv. Die Stimmung und die Meinungen über die Bundesregierung und der Koalition sind in der Öffentlichkeit trotzdem negativ.
Zum Thema EWE empfiehlt Gitta Connemann gegen den Energieversorger zu klagen. Wörtlich sagte sie: „Macht Euer Recht geltend – Vertragstreue ist keine Einbahnstraße“.
Danach wurde der im Umbau befindliche Kindergarten besichtigt. Gitta Connemann ließ sich von der Architektin Claudia Kleine über die energetischen und pädagogischen Baumaßnahmen unterrichten.
Connemann versprach, wenn gewünscht, bei nächster Gelegenheit wieder nach Spahnharrenstätte zu kommen.
Text:WR
Foto: Markus Freese + WR