Elisabeth Brachem im Ausland – Interview mit der Jugendredaktion „Die Druckerpatronen“

1. Oktober 2010

Die Sögelerin Elisabeth Brachem hat nach ihrem Abitur 2009 ein soziales Jahr, organisiert vom Bistum Osnabrück, in Russland verbracht. Da sie ein Jahr in Russland – genau genommen in Astrachan – war, hatte sie sehr viel zu erzählen.

Das Bistum Osnabrück schickt jedes Jahr junge, interessierte Leute nach Asien, Afrika, Russland usw.. Dort können sie arbeiten und leben. Elisabeth lebte dort in einem Familienhaus für Leute, die es schwer haben, weil Sie z. B. behindert sind. Ein Kind konnte nicht hören und nicht sprechen. Um dieses Mädchen kümmerte sich Elisabeth besonders. Das Familienhaus wurde von der italienischen Glaubensgemeinschaft Johannes, der 23. gegründet.

Für ihre Reise bekam Elisabeth einen Sprachkurs in Russisch. Während ihres Aufenthaltes in Astrachan konnte sie die russische Sprache im Alltag erlernen und kann sie nun fließend sprechen und lesen. Eine weitere Aufgabe von ihr war, Brot und Tee an Obdachlose zu verteilen, welche von der Bevölkerung überhaupt nicht beachtet werden.

Im Kinderclub gab Elisabeth Gitarrenunterricht und verteilte einmal in der Woche Brot und Wasser an Obdachlose. Elisabeth förderte damit die Abwechslung im Heimalltag. Besonders gut hat ihr gefallen, dass sie mit Armenen, Russen und Italienern friedlich zusammen lebte. Erschrocken hingegen war sie darüber, dass eine sechsköpfige Familie seit 11 Jahren in einem kleinen Zimmer zusammen lebte.

Elisabeth fand es schön, dass sie sofort von den Russen herzlich und offen aufgenommen wurde. Besonders beeindruckt war sie davon, dass die Menschen da viel durchmachen müssen und trotzdem nicht aufgeben. Außerdem empfand sie die dortigen Bürger als viel lockerer. „Die Menschen meckern nicht so viel, und sehen über Fehler schneller drüber weg.“

Aber alles in Allem ist Elisabeth begeistert von dem Land von den Leuten und von der Sprache. Sie möchte auf jeden Fall den Kontakt nach Astrachan beibehalten.
Die Druckerpatronen

Unser Interview im Wortlaut:

Sophia: War es schwer russisch zu lernen, auch wegen der anderen Buchstaben?

Elisabeth: Die Buchstaben sind das geringste Problem, aber russisch ist schwer und hat viel Grammatik.

Lea: Hattest du Sehnsucht nach Zuhause?

Elisabeth: Na klar hatte ich Sehnsucht nach Zuhause. Aber jetzt habe ich auch Sehnsucht nach Russland!

Hanna: War es sehr anstrengend in Russland?

Elisabeth: Manchmal war es sehr anstrengend. Aber die Mühe hat sich gelohnt.

Luis: Wie viele Einwohner hat  Astrachan?

Elisabeth: 600.000 Einwohner müssten es ungefähr sein.

Toni: Konnte man sich aussuchen, wohin man fährt/fliegt?

Elisabeth: Ja, ich konnte 3 Wunschziele angeben. Diese werden aber nicht immer erfüllt.

Theresa: Gibt es in Russland viele Obdachlose?

Elisabeth: Ja! In Russland haben die Obdachlosen einen sehr schweren Stand. Sie werden nicht anerkannt und bekommen keine Sozialhilfe.

Ann-Christin: Hat sich dein Leben durch den Aufenthalt in Russland verändert?

Elisabeth: Ja!!! Weil ich jetzt eine neue Sicht auf die Welt hat. Ich habe auch eine andere Sicht auf Arme, Obdachlose, Behinderte. Ich habe dort viele verschiedene Menschen kennen gelernt hat, und auch eine andere Kultur, einfach eine ganz andere Lebensweise wie hier in Deutschland!

Malte und Marc: Gibt es viel Wodka in Russland?

Elisabeth: Ja, es gibt sehr viel Wodka in Russland. Alkohol ist in Russland ein großes Problem. Wenn Menschen kein Geld haben, brennen sie sich ihn einfach selber. Das ist sehr gefährlich, denn sie können davon blind werden oder sogar sterben.

Judith: Was hat dir während deines Aufenthaltes viel Spaß gemacht?

Elisabeth: Ich mochte mich gerne um die behinderten Kinder kümmern und das Arbeiten im Kinderzentrum hat mir auch sehr gut gefallen.

Jolina: Würdest du noch mal so etwas in der Art machen?

Elisabeth: Ja, auf jeden Fall. Ich möchte da auch noch mal hin fahren!

Die anderen deutschen Freiwilligen beim Zwischenseminar in Novosibirsk, Sibirien beim Spaziergang über einen zugefrorenen Fluss

 

Meine Familie und engste Freunde am letzten Abend beim Abendessen

Kinder im Kinderclub Antoschka die dran waren mit kochen

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