Ich brauche Beratung von den Menschen vor Ort.
1. Juli 2010Als Bundestagsabgeordnete und damit in ihrer Eigenschaft als Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales besuchte Gitta Connemann am 26. Mai das Seniorenheim Haus Simeon in Sögel.
Gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde Sögel und den Geschäftsführern des Caritasverbandes ließ sich Connemann von der Heimleiterin Ingrid Wotte die Einrichtung zeigen.
Sie zeigte sich beeindruckt von den Räumlichkeiten und den vielschichtigen beschäftigungstherapeutischen Angeboten.
Im Anschluss an die Führung hatten der Heimbeirat, sowie Mitarbeiter des Hauses und ehrenamtliche Helfer Gelegenheit in einer offenen Diskussionsrunde Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.
Elisabet Hellwig, Vorsitzende des Heimbeirats, sprach von einer großen Zufriedenheit der Mitbewohner mit den Leistungen des Hauses.
Zentrales Thema bei solchen Anlässen ist natürlich immer die finanzielle Ausstattung der Pflegeeinrichtungen im allgemeinen.
Hier waren nicht zuletzt die Vertreter der Caritas gefordert, die als Träger der Einrichtung Handlungsbedarf dokumentieren müssen.
Connemann: „Ich brauche die Beratung von den Menschen vor Ort“, den Menschen, die nah dran sind und über Detailkenntnis der Probleme verfügen
Mit diesem Wissen können wir auch von politischer Seite versuchen Lösungen zu finden.
Ein Beispiel für die Realitätsferne in der Gesetzgebung nannte Pflegedienstleiter Johannes Sievers,
Schüler in der Altenpflege sind bei ihrem Einsatz von 3 Jahren nur die hälfte der Zeit in der Stammeinrichtung. ( Schule, zwei externe Praktika und Urlaub ) Sie sind damit, rein rechnerisch, genau so teuer wie eine Pflegefachkraft.
Aufgrund dessen ist die Bereitschaft Schüler einzustellen weit zurück gegangen.
Noch werden diese Kosten im Haus Simeon aufgefangen.
Anlass zur Kritik bietet auch die Benotung des MDK.
Ein verändertes Studienverfahren führt, vereinfacht ausgedrückt, zu vielen „Experten“ und weniger „Arbeitern“ in der Altenpflege.
Die Vertreter der Caritas sagten zu, „sie hätten verstanden“
Nichts desto trotz nahm Gitta Connemann den Eindruck mit, in den vielen Senioreneinrichtungen, so auch im Haus Simeon wird der Beruf der Altenpflegerin noch als Berufung empfunden.
Text/Foto: KS