Gott schaut uns gütig an
1. April 2010Kennen Sie das? Die Fastenzeit neigt sich dem Ende zu, Ostern naht. Die Sonne gibt den ersten Blumen die Kraft, den Boden zu durchbrechen um der Welt ihr buntes Bild zurückzugeben. Wir spüren eine Leichtigkeit, die aus der Kraft der Sonne hervorgeht, die in uns frohe Gedanken und Gefühle aufkommen lässt, die uns neue Lebensfreude tanken lässt. Mit genau dieser Leichtigkeit kommt ein Buch daher, in dem Texte, Predigten und Aufsätze des Hamburger Dompropstes em. Dr. Alois Jansen gesammelt sind und das vom emeritierten Erzbischof Ludwig Averkamp 2009 herausgegeben wurde. „Gott schaut uns gütig an“ ist eine Festschrift zum 80. Geburtstag des gebürtigen Sögelers Dr. Alois Jansen, das von Sr. Beatrice Bödiker kenntnisreich und mit großer Sympathie zusammengestellt wurde.
Das Buch aus dem Hamburger St. Ansgar-Verlag ist ein frohes Glaubenszeugnis eines ausgewiesenen Seelsorgers, der es versteht, uns „das Wasser des Lebens, die gute Botschaft Jesu“ näherzubringen. Dr. Jansen zeichnet ein menschliches Bild von Jesus Christus, der für ihn der Weg zu Gott ist: „Er hat gelacht mit den Fröhlichen und geweint mit den Trauernden. Wenn ich daran denke, bekomme ich eine innere persönliche Beziehung zu Jesus und freue mich, dass Gott mich und uns alle gütig anschaut.“ In den Texten des Priesters Alois Jansen wird seine tiefe Verwurzelung im Christentum deutlich, aber er mahnt auch: „Christen haben in unserer Welt tiefe Spuren hinterlassen, auch Spuren der Lieblosigkeit, des Unrechts, der Gewalt. Aber – wie sähe die Welt aus ohne die Spuren des Christentums? Wenn die Kirche die Botschaft Jesu unverfälscht verkündet, dann verkündet sie das worauf die Menschen warten: Solidarität und Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe.“
Das Buch ist eine wahre Fundgrube sowohl an theologischen als auch spirituellen Texten. Gleichzeitig ist es sehr vergnüglich zu lesen, wie in der Beschreibung seiner „zweiten Heimat Rom“, in der Alois Jansen sein Leben mit einem römischen Brunnen vergleicht: „Und strömt und ruht! Da denke ich, das ist ein Bild meiner Lebensgestaltung: aktiv sein, zwischendurch ruhen und gelassen den vielfältigen Aufgaben des Lebens entgegensehen.“
Text und Foto: Burkhard Becker