Die Suche nach der „Schatulle der Ludmilla“

3. März 2010

Einen besonderen Reiz verspricht die neue Erkundungstour durch die Gemeinde Sögel, wenn man sich auf die Suche nach der „Schatulle der Ludmilla“ macht. Dahinter verbirgt sich das sogenannte Geocaching, eine Art Schnitzeljagd, bei der sich der Suchende mithilfe von Koordinatenangaben und einem Navigationsgerät auf den Weg macht. Gestern stellte Initiatorin Ingrid Cloppenburg das neue touristische Angebot vor.

Auf die Idee gebracht hat Cloppenburg das Ehepaar Irmgard Rolfes-Hinson und Christopher Hinson, die sich das Geocaching zum Hobby gemacht haben. Dabei hat die „Schatulle der Ludmilla“ aber weit mehr zu bieten als die reine Suche nach „Schnitzeln“. Es handelt sich um ein „Sögeler GPS-Märchen – auch für Erwachsene“ so die offizielle Bezeichnung. Cloppenburg: „Ich habe mir dazu ein Märchen ausgedacht. Darin geht es um einen Fürsten, der beim Amtmann um die Hand von dessen Tochter Ludmilla anhält. Bevor aber Hochzeit gefeiert werden kann, muss der Fürst die im Ort versteckten Rätsel lösen.“
Das Sögeler Angebot ist nach Darstellung Cloppenburgs so gestrickt, dass Interessierte in der Tourist-Info GPS-Geräte und die notwendigen Unterlagen bekommen. Sie können sich dann auf den Weg machen, die im GPS-Gerät gespeicherten Koordinaten anzusteuern und an den jeweiligen Stellen nach kleinen, per Zahlenschloss gesicherten Dosen zu suchen. Diese enthalten jeweils ein Rätsel für Kinder und eines für Erwachsene. In einem Handzettel werden dann die Lösungswörter notiert. Insgesamt müssen sieben Stationen absolviert werden, bevor die Mühe in der Tourist-Info belohnt wird.
„Das macht Kindern und Erwachsenen Spaß“, ist sich Cloppenburg sicher. Dabei geht es auch darum, Bildung zu vermitteln. Bürgermeister Heiner Wellenbrock brachte es so auf den Punkt: „Das ist etwas Lernendes mit Spaßfaktor.“ Er sieht in der „Schatulle der Ludmilla“ auch eine Chance, so Touristen von Clemenswerth in den Ort zu locken. Zudem wertet er das Angebot als gerade für die Schulen interessant.
Das Geocaching ist im Emsland zwar nicht neu, doch Uwe Carli, Geschäftsführer der Emsland Touristik, bestätigte, dass es das erste Angebot dieser Art für Familien sei. Er sieht in der Anbindung der Suche an ein Märchen „einen sehr schönen Ansatz“ und plant, die „Schatulle der Ludmilla“ entsprechend touristisch zu bewerben. Gemeindedirektor Günther Wigbers sieht in dieser Form der Erkundung Sögels und seiner Sehenswürdigkeiten durchaus Potenzial: „Wir versprechen uns einiges davon.“ Bevor aber weiter etwa in GPS-Geräte investiert wird, wird laut Bernd Sauerbrey, Leiter der Tourist-Info Sögel, jetzt abgewartet, wie die Resonanz ausfalle.

Text/Foto: Hermann Hinrichs, Ems-Zeitung

Das GPS-Märchen „Die Schatulle der Ludmilla“ hat (von links) Initiatorin Ingrid Cloppenburg dem Sögeler Bürgermeister Heiner Wellenbrock, Gemeindedirektor Günther Wigbers, Uwe Carli, Geschäftsführer der Emsland-Touristik, und Bernd Sauerbrey, Leiter der Tourist-Info Sögel, vorgestellt. Foto: Hermann Hinrichs/Ems-Zeitung

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