„Energieversorgung geht uns alle an“ Vortrag über die alternative Energieversorgung in Sögel

3. März 2010

Das wir erst am Anfang eines neuen Energiezeitalters stehen wurde den etwa zweihundert Besuchern des Vortragsabends zum Thema „Alternative Energieaufstellung am Beispiel Schönau und der EWS“ schnell deutlich.

Der Ortsgruppenverbund Hümmling der Bürgerinitiative (BI)Saubere Energie konnte Frau Dr. Eva Stegen vom Stromanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) für einen Vortrag über die neuen Wege in der Energieversorgung gewinnen., wie der Moderator der Veranstaltung Frank Klaß ausführte, „muss man deutlich machen, welche Chancen die erneuerbaren Energien für unsere Region darstellen“.

Im gut gefüllten Saal des Clemenswerther Hofes in Sögel, referierte Frau Dr. Stegen über die Entstehung und die Arbeit des Ökostromanbieters im kleinen Ort Schönau im Schwarzwald. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986 hatten sich engagierte Bürger zusammengetan und in einer spektakulären Aktion das örtliche Stromnetz übernommen. Frau Dr. Stegen zeigte auf, wie sich die EWS aus einer Bürgerinitiative heraus zu einem professionellen, deutschlandweit agierenden, Stromanbieter mit bis heute über 90.000 Stromkunden entwickelte. „Die Energieversorgung geht uns alle an“, appellierte Dr. Stegen an die Zuhörer. „Vor Ort kann man sehr viel leisten und aktiv den Klimawandel bekämpfen“, so Dr. Stegen weiter und machte den Besuchern der Veranstaltung Mut.

Im Anschluss an den Vortrag zeigte Christoph Gravel, Geschäftsführer des Bürgerwindparks in Lorup, auf, dass es erfolgreiche Projekte regenerativer Energieerzeugung auch im Emsland gibt. Gravel konnte in seiner Präsentation, wie er selber feststellte, überzeugende Zahlen des genossenschaftlich organisierten Unternehmens nennen, die sich mit der Schaffung eines Bürgersolarprojektes auch auf weiteren Feldern regenerativer Energie engagiert.

Während einer anschließenden Fragerunde stellte Wilfried Freerks das ebenfalls in Bürgerhand liegende erfolgreiche Nahwärmenetz in der Gemeinde Lathen vor. Freerks, Geschäftsführer des Nahwärmenetzes erläuterte, dass das genossenschaftlich organisierte Unternehmen Lathener Bürgern und der Kommune kostengünstig umweltfreundlich erzeugte Wärme zur Verfügung stellen kann. Dies, so betonte Freeks, in guter Zusammenarbeit mit dem örtlichen Energieversorger EWE.

Bernd Albers, Sprecher der BI Hümmling, schloss den Abend mit einem Appell an die verantwortlichen Politiker, dezentrale Energieerzeugung weiter zu fördern. Albers betonte das Anliegen der BI, u.a. durch Rekommunalisierung im Energiesektor zu einer größeren regionalen Wertschöpfung im Emsland zu kommen.

 Foto: Ingrid Cloppenburg

Text: Anno Immenga

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