8.April 2015 – 70 Jahre danach – Tag der Erinnerung – Tag der Begegnung
70 Jahre nach dem Tag der Ermordung von niederländischen Widerstandskämpfern in Norg
und dem Tag des alliierten Luftangriffs auf Sögel werden sich Schülerinnen und Schüler beider Orte treffen, um der damaligen Ereignisse zu gedenken.
Nicht nur die geschichtlichen Hintergründe sollen dabei herausgestellt werden, viel mehr kommt es darauf an, aufzuzeigen, wie Erinnerungskultur auf beiden Seiten gefördert und weiter entwickelt werden kann.
Die Begegnung und der Austausch unter den Jugendlichen generell und speziell am Gedenktag ist ein bedeutender Bestandteil praktizierter Erinnerungsarbeit.
In den Vorbereitungsgesprächen waren sich die Verantwortlichen aus Norg wie aus Sögel durchaus darüber bewusst, dass die beiden Gedenkanlässe nicht miteinander vergleichbar sind.
Gemeinsam ist, dass beide Ereignisse auf den von den Deutschen und ihrem verbrecherischem Nazi-Regime angezettelten Krieg zurückzuführen sind.
Gemeinsam ist auch, dass sie großes Leid und Trauer für die betroffenen Menschen gebracht haben.
Die in Norg erschossenen, meist jungen Männer wehrten sich gegen den Terror des Besatzungsregimes in ihrem Heimatland.
Dagegen bildete der Luftangriff auf Sögel mit all seinen schrecklichen Folgen für die Bevölkerung den Auftakt der Befreiung des Ortes durch die kanadischen Truppen.
Was in den ersten Nachkriegsjahrzehnten kaum denkbar schien, so hat sich die Versöhnung zwischen Deutschen und ihren Nachbarn in der Folge als wesentliches Element für Frieden und Freiheit in Europa entwickelt und damit zum Zusammenwachsen beigetragen. Dabei ist nie zu vergessen, dass es die Nachbarn waren, die den Deutschen die Hand zur Versöhnung entgegen gestreckt haben.
Lebendige Partnerschaften auf vielerlei Ebenen – Schulen, Städte, Gemeinden – leisten einen nicht unerheblichen Teil, die Verständigung unter den Menschen weiter nach vorne zu bringen.
All denen, die sich aktiv für die seit 1985 bestehende Partnerschaft zwischen den Gemeinden Norg und Sögel engagiert haben und weiterhin einbringen, gebührt Dank und Anerkennung.
Erinnerungsarbeit ist damit auf einem guten Weg.